Gefühlte Freiheit

Von | 4. Januar 2016

Gefühlte Freiheit

AufBrechen

Wenn wir an Freiheit denken, kommt uns schnell der Reinhard-Mey-Song ‚Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …’ ins Bewusstsein.

Wie fühlt sich Freiheit an, ohne über den Wolken zu sein? Wie sieht es aus, wenn wir uns auch gedanklich unabhängig machen können? Welche Auswirkungen kann das schwierige und belastende Herausforderungen haben?

Der Löwenzahn hat die Gelegenheit einer Fuge genutzt. Wo entdecke ich solche ‚Fugen’, die mir Entwicklungsraum für Unabhängigkeit in zufriedener Abstinenz bieten?

Die Gelegenheit, der ‚inneren Freiheit‘ Raum zu geben, mag zunächst nur für einen Moment ‚günstig’ sein; es bietet aber vielleicht überraschende Perspektiven. Ich könnte eine Freiheit entdecken, die das Schwierige ‚winzig und klein’ erscheinen lässt; auf jeden Fall mir Handlungsfreiheit lässt.

Diese biblische Erzählung kann den Blick dafür weiten.


Der Vater und seine zwei Söhne

11 Jesus erzählte: Ein Mann hatte zwei Söhne.
12 Der jüngere sagte: ‚Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht!‘ Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf.

13 Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde (Aufbruch). Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles.

14 Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht.

15 Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.

16 Er war so hungrig, daß er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon.

17 Endlich ging er in sich (Einkehr) und sagte: ‚Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger.

18 Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden;

19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst!‘

20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater (Umkehr).

Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen (Heimkehr), fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen.

21 ‚Vater‘, sagte der Sohn, ‚ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein!‘

22 Aber der Vater rief seinen Dienern zu: ‚Schnell, holt das beste Kleid für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe!

23 Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen!

24 Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden.‘ Und sie begannen zu feiern.

Lukas 15, 11-24 


Diesen Impulsen gehen wir nach

  • Welche Bedeutung hatte es in meinem Leben, aus dem ‚Vertrauten’ aufzubrechen
    und einen ‚eigenen’ Weg zu gehen?
  • Kenne ich aus solcher Zeit Erinnerung an das Vertraute?
  • Was bedeuten in meinem Leben ‚Einkehr‘ und ‚Umkehr’?
  • Aufbruch, Erinnerung, Einkehr und Umkehr sind Lebensprozesse.
    In diesen Prozessen ‚ereignet‘ sich Freiheit!
  • Was bedeutet es, dass es ‚innere Freiheit‘ ohne ‚Bindung‘ nicht gibt?

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